DisboPOX W 477 AS 2K-EP-Versiegelung, glänzend, farbig, wässrig
Wässrige, ableitfähige 2K-Epoxidharz-Versiegelung.Für mechanisch leicht beanspruchte Böden.
Verwendungszweck
Leitfähige Versiegelung als Zwischen- und Schlussbeschichtung für explosionsgefährdete Bereiche gemäß GUV-R 132 "Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen".Durch die emissionsminimierte Formulierung besonders geeignet für alle "sensiblen" Bereiche.
Eigenschaften
- wasserdampfdiffusionsfähig
- emissionsminimiert
Geprüft nach den AgBB-Prüfkriterien für VOC-Emissionen aus innenraumrelevanten Bauprodukten. Das Bewertungsschema des AgBB (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten) wurde von den Umwelt- und Gesundheitsbehörden für die Verwendung von Baumaterialien in sensiblen Bereichen, wie z.B. Aufenthaltsräumen, abgeleitet. |
Materialbasis
Pigmentiertes, wässriges 2K-EpoxidharzVerpackung/Gebindegrößen
10 kg Kunststoff-Kombi-GebindeFarbtöne
ca. RAL 7032 (Kieselgrau), ca. RAL 7030 (Steingrau)Sonderfarbtöne im Graubereich auf Anfrage.
Hinweis: Die in der Beschichtung enthaltenen schwarzen Kohlenstofffasern beeinflussen den Farbton des Materials. Besonders bei hellen und intensiven Farbtönen sind diese optisch warnehmbar. |
Glanzgrad
GlänzendLagerung
Kühl, trocken, frostfreiOriginalverschlossenes Gebinde mindestens 1 Jahr lagerstabil. Bei tieferen Temperaturen den Werkstoff vor der Verarbeitung bei ca. 20 °C lagern.
Technische Daten
Erdableitwiderstand ≤ 106 Ohm gemäß DIN EN 61340-4-1 bzw. DIN EN 1081Dichte
ca. 1,4 g/m3Trockenschichtdicke
ca. 35 µm/100 g/m2Diffusionswiderstandszahl µ (H2O)
ca. 20.000Abrieb nach Taber (CS 10/1000 U/1000 g)
ca. 66 mg/30 cm2Chemikalienbeständigkeit
Chemikalienbeständigkeitstabelle in Anlehnung an DIN EN ISO 2812 bei 20 °C | |
7 Tage | |
Essigsäure, 5 %ig | + (V) |
Salpetersäure, 10 %ig | + (V) |
Salzsäure, 10 %ig | + (V) |
Schwefelsäure, 20 %ig | + (V) |
Ammoniak, 25 %ig (Salmiakg.) | + |
Testbenzin (Terpentinersatz) | + |
Xylol | + |
Prüfflüssigkeit Gr. 5 ✱ ein- und mehrwertige Alkohole (bis max. 48 Vol.-% Methanol), Glykolether | + |
Enteisungsmittel | + |
Benzin DIN 51 600 | + |
Prüfflüssigkeit Gr. 4✱ alle Kohlenwasserstoffe, sowie benzolhaltige Gemische mit max. 5 Vol.-% Benzol | + |
Skydrol (Hydraulikfl.) | + |
Shell Diala-Öl (Trafo-Kühlfl.) | + |
Zeichenerklärung: + = beständig, (V) = Verfärbung ✱ Entspricht den Bau- und Prüfgrundsätzen für den Gewässerschutz des DIBt. |
Geeignete Untergründe
Beton und Zementestrich, starre EP-Beschichtungen sowie Hartasphaltestriche im Innenbereich.
Der Untergrund muss eben, trocken, tragfähig, formstabil, fest, frei von losen Teilen, Staub, Ölen, Fetten und sonstigen trennend wirkenden Substanzen sein.
Die Oberflächenzugfestigkeit des Untergrundes muss im Mittel 1,5 N/mm2 betragen. Der kleinste Einzelwert darf 1,0 N/mm2 nicht unterschreiten.
Die Untergründe müssen ihre Ausgleichsfeuchte erreicht haben (Beton und Zementestrich: max. 4 CM-%).
Hartasphaltestriche müssen mind. der Härteklasse IC 15 entsprechen und dürfen sich unter den gegebenen Temperaturbedingungen und mechanischen Belastungen nicht verformen.
Untergrundvorbereitung
Der Untergrund ist durch geeignete mechanische Verfahren, wie z.B. Kugelstrahlen oder Diamantschleiftechnik, vorzubereiten. Nicht ausreichend tragfähige Schichten und Verschmutzungen müssen entfernt werden. Poren und Lunker sind zu öffnen, der Untergrund muss eine feinraue Struktur aufweisen.
Materialzubereitung
Komp. A aufrühren, Komp. B zugeben, mit langsam laufendem Rührwerk (max. 400 U/min) intensiv mischen, bis ein schlierenfreier und gleichmäßiger Farbton entsteht. Material in ein anderes Gefäß umfüllen (umtopfen) und nochmals gründlich mischen (nicht aus dem Liefergebinde verarbeiten).Mischungsverhältnis
Komp. A : Komp. B = 84 : 16 GewichtsteileAuftragsverfahren
Das Material kann gestrichen oder gerollt werden.Für eine gleichmäßige Optik immer frisch in frisch arbeiten. Beim Rollen das Material gleichmäßig auftragen (vorgegebenen Materialverbrauch einhalten) und im Kreuzgang nachrollen. Bei größeren Flächen mit mehreren Personen arbeiten, ggf. die Fläche in Felder einteilen. Auf zusammenhängenden Flächen immer Material einer Charge einsetzen.
Beschichtungsaufbau
GrundbeschichtungMineralische Untergründe mit DisboPOX® W 443 grundieren.
Verbrauch✱:
DisboPOX® W 443: ca. 200 g/m2
Kratzspachtelung
Raue, porige Untergründe mit einer Kratzspachtelung egalisieren. Dies bedarf einer gesonderten Beratung durch Disbon.
Verlegen der Erdungsanschlüsse
Auf die erhärtete Grundierung/Kratzspachtelung DisboADD® 973 Kupferband (Länge ca. 50 cm) - umlaufend an den Wandbereichen (siehe Abb.) - in einem Abstand von max. 20 m aufkleben. Es sind mindestens 2 Erdungsanschlüsse anzubringen. Hierzu die Leitkontaktpunkte aus dem DisboADD® 975 Leitset verwenden. Flächen, die durch Fugen getrennt sind, müssen separat geerdet werden.
Bei sehr großen zusammenhängenden Flächen muss der maximal zulässige Abstand zwischen den Kupferbändern von 20 m eingehalten werden, z.B. indem an Stützen oder Einbauteilen zusätzliche Erdungsanschlüsse hergestellt werden. Die Oberfläche des Kupferbandes muss mit einem mit DisboADD® 419 Reiniger/Verdünner befeuchteten Lappen gereinigt werden. Das Kupferband nach Abschluss der Beschichtungsarbeiten durch eine Elektrofachkraft an die Erdung anschließen lassen.
Grundrißskizze Erdungsanschluss:
2. Kupferlitze 4 mm2 zum Anschluss an die Erdung (Ringleitung)
Leitfähige Zwischenbeschichtung
Auf die Grundierung/Kratzspachtelung eine Leitschicht mit DisboPOX® W 471 AS bzw. DisboPOX® W 5022 WHG mit einer Walze auftragen. Nach Aushärtung der Leitschicht, jedoch vor dem Auftrag der Schlussbeschichtung, muss einen Überprüfung der Ableitfähigkeit erfolgen. Der Erdableitwiderstand darf nicht über 5 x 104 Ohm liegen. Der Abstand zwischen Messelektrode und Erdanschluss soll zwischen 8 und 10 m liegen. Sollte der Widerstand zu hoch sein, müssen zusätzliche Erdanschlüsse angebracht werden.
Verbrauch✱:
DisboPOX® W 471 AS: ca. 100 g/m2 bzw.
DisboPOX® W 5022 WHG: ca. 120 g/m2
Hinweis: Während der Trocknungs- und Erhärtungsphase für gute Be- und Entlüftung sorgen. |
Schlussbeschichtung
Leitfähige Rollbeschichtung für mechanisch normal beanspruchte Böden:
1. Auftrag:
DisboPOX® W 477 AS mit 5 Gew.-% Wasser verdünnt gleichmäßig im Kreuzgang auftragen.
Verbrauch✱:
DisboPOX® W 477 AS: ca. 100 - 200 g/m2
2. Auftrag:
DisboPOX® W 477 AS unverdünnt gleichmäßig auftragen.
Verbrauch✱:
DisboPOX® W 477 AS: ca. 200 g/m2
✱ Exakte Verbrauchswerte durch Musterlegung am Objekt ermitteln.
Hinweis: Ein Materialverbrauch von max. 400 g/m2 (gesamt für beide Arbeitsgänge) darf nicht überschritten werden, da sonst die Leitfähigkeit nicht mehr gewährleistet werden kann. Bei Reparaturen oder einer Überarbeitung ist eine leitfähige Zwischenbeschichtung mit DisboPOX® W 471 AS bzw. DisboPOX® W 5022 WHG einschließlich Erdung (neue Kupferbänder) erforderlich. Das Ende der Topfzeit ist nicht erkennbar. Ein Überschreitung führt zu Glanzgrad- und Farbtonveränderungen sowie zu nierigeren Festigkeiten und Haftungsverlusten mit dem Untergrund. Während der Trocknungs- und Erhärtungsphase für gute Be- und Entlüftung sorgen. Bedingt durch den Rollauftrag des Materials wird sich das Kupferband der Erdungsanschlüsse deutlich in der Oberfläche abzeichnen. |
Verbrauch
Grundbeschichtung✱ DisboPOX® W 443 | ca. 200 g/m2 |
Leitschicht DisboPOX® W 471 AS DisboPOX® W 5022 WHG | ca. 100 g/m2 ca. 120 g/m2 |
1. Versiegelung✱ DisboPOX® W 477 AS +5 Gew.-% Wasser | ca. 100 -200 g/m2 |
2. Versiegelung✱ DisboPOX® W 477 AS | ca. 200 g/m2 |
Verarbeitbarkeitsdauer
Bei 20 °C und 60% relativer Luftfeuchtigkeit ca. 90 Minuten. Höhere Temperaturen verkürzen, niedrigere verlängern die Topfzeit.Verarbeitungsbedingungen
Werkstoff-, Umluft- und Untergrundtemperatur:Mind. 10 °C, max. 30 °C
Die relative Luftfeuchtigkeit darf 80% nicht überschreiten. Die Untergrundtemperatur sollte immer mindestens 3 °C über der Taupunkttemperatur liegen. Während der Trocknungsphase für ausreichende Be- und Entlüftung sorgen, da durch das Verdunsten des enthaltenen Wassers, die Luftfeuchtigkeit ansteigen kann. Zugluft vermeiden.
Wartezeiten
Die Wartezeiten zwischen den Arbeitsgängen sollten bei 20 °C mind. 16, max. 48 Stunden betragen.Bei längeren Wartezeiten muss die Oberfläche des vorangegangenen Arbeitsganges angeschliffen werden. Der angegebene Zeitraum wird durch höhere Temperaturen verkürzt, durch niedrigere verlängert.
Trocknung/Trockenzeit
Bei 20 °C und 60 % relativer Luftfeuchtigkeit nach ca. 16 Stunden begehbar, nach ca. 7 Tagen vollständig mechanisch und chemisch belastbar. Bei niedrigen Temperaturen entsprechend länger.
Während des Aushärtungsprozesses (ca. 24 Std. bei 20 °C) aufgetragenes Material vor Feuchtigkeit schützen, da sonst Oberflächenstörungen und Haftungsminderungen auftreten können.
Werkzeugreinigung
Sofort nach Gebrauch und bei längeren Arbeitsunterbrechungen mit Wasser oder warmem Seifenwasser.Gutachten
Aktuelle Informationen auf Anfrage.
Reinigung und Pflege
Bei der Verarbeitung des Materials sind die Bautenschutz-Verarbeitungshinweise sowie die Reinigungs- und Pflegehinweise für Fußböden zu beachten.Farbtonveränderungen und Kreidungserscheinungen sind bei UV- und Witterungseinflüssen möglich. Organische Farbstoffe (z.B. in Kaffee, Rotwein oder Blättern) sowie verschiedene Chemikalien (z.B. Desinfektionsmittel, Säuren u.a.) können zu Farbtonveränderungen führen. Das BFS-Merkblatt 25 ist zu beachten. Durch schleifende Beanspruchungen kann die Oberfläche verkratzen. Die Funktionsfähigkeit wird dadurch nicht beeinflusst.
Auf zusammenhängenden Flächen nur Farbtöne einer Anfertigung (Charge) verwenden.
Gefahrenhinweise/Sicherheitsratschläge (Stand bei Drucklegung)
Nur für gewerbliche Verbraucher.Komponente A:
Verursacht schwere Augenschäden. Schutzhandschuhe/ Augenschutz tragen. BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/ Arzt anrufen. Enthält: Epoxidharz-Aminaddukt. Achtung! Beim Sprühen können gefährliche lungengängige Tröpfchen entstehen. Aerosol oder Nebel nicht einatmen.
Komponente B:
Verursacht Hautreizungen. Kann allergische Hautreaktionen verursachen. Verursacht schwere Augenreizung. Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Einatmen von Nebel oder Dampf vermeiden. Nach Gebrauch Haut gründlich waschen. Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Schutzhandschuhe/ Augenschutz/ Gesichtsschutz tragen. Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ ärztliche Hilfe hinzuziehen. Verschüttete Mengen aufnehmen. Enthält: Bis-[4-(2,3-epoxipropoxi)phenyl]propan, Bisphenol-F-Epoxidharz MG <700, p-tert-Butylphenyl-1-(2,3-epoxy)propylether. Hotline für Allergieanfragen: 0800/1895000 (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz).
Entsorgung
Materialreste: Grundmasse mit Härter aushärten lassen und als Farbabfälle entsorgen. Nicht ausgehärtete Produktreste und ungereinigte Verpackungen sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen.
EU-Grenzwert für den VOC-Gehalt
dieses Produktes (Kat. A/j): 140 g/l (2010). Dieses Produkt enthält max. 10 g/l VOC.Giscode
RE 20(veraltet: RE 1)
Nähere Angaben
Siehe Sicherheitsdatenblätter.
Bei der Verarbeitung des Materials sind die Bautenschutz-Verarbeitungshinweise sowie die Disbon Reinigungs- und Pflegehinweise für Fußböden zu beachten.
CE-Kennzeichung
Disbon GmbH Roßdörfer Straße 50, D-64372 Ober-Ramstadt 08 DIS-477-005199 EN 13813:2002 | |
Kunstharzestrich/Kunstharzbeschichtung für die Anwendung in Innenräumen EN 13813:SR-Efl-B1,5-AR1-IR4 | |
Brandverhalten | Efl |
Freisetzung korrosiver Substanzen | SR |
Wasserdurchlässigkeit | NPD |
Verschleißwiderstand | ≤ AR1 |
Haftzugfestigkeit | ≥ B1,5 |
Schlagfestigkeit | ≥ IR4 |
EN 13813
Die EN 13813 "Estrichmörtel, Estrichmassen und Estriche – Estrichmörtel und Estrichmassen – Eigenschaften und Anforderungen" legt Anforderungen an Estrichmörtel fest, die für Fußbodenkonstruktionen in Innenräumen eingesetzt werden. Kunstharzbeschichtungen und -versiegelungen werden auch von dieser Norm erfasst.
Produkte, die o.g. Norm entsprechen, sind mit dem CE-Kennzeichen zu versehen.
Technische Beratung
Alle in der Praxis vorkommenden Untergründe und deren technische Bearbeitung können in dieser Druckschrift nicht abgehandelt werden. Sollen Untergründe bearbeitet werden, die in dieser Technischen Information nicht aufgeführt sind, ist es erforderlich, mit uns oder unseren Außendienstmitarbeitern Rücksprache zu halten. Wir sind gerne bereit, Sie detailliert und objektbezogen zu beraten.Technischer Beratungsservice
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